Ein Huhn und ein Hahn lebten gemeinsam auf einer Wiese. Das Huhn hatte vom Kopf bis zum Schwanz blaue Federn. Der Gockelhahn dagegen hatte ganz bunte Federn in allen Farben. Vor allem um Brust um Hals herum waren sie glänzend orange. Wenn die Sonne schien, leuchtete der Hahn wie Feuer.
Eines Tages sagte das Huhn zu ihm: „Ich will auch so schöne orange Federn haben! Meine eigenen blauen Federn sind langweilig.“
Der Hahn mochte das Huhn gern und wollte ihm helfen. Er sagte: „Weißt du was? Ich schenke dir alle Federn, die mir ausfallen. Dann hast du auch welche.“ Er machte eine Kette aus Stroh und knüpfte alle ausgefallenen orangen Federn hinein. Und die Kette hängte er dem Huhn um den Hals.
Das Huhn freute sich. Es trug die Kette Tag und Nacht mit sich herum. Aber bald merkte es, dass die Federn eigentlich recht lästig waren. Sie pieksten das Huhn in den Hals, sie kratzten es am Rücken. Wenn es Körner picken wollte, waren sie immer im Weg. Und beim Laufen musste das Huhn immer aufpassen, dass es nicht mit den Füßen drauf trat.
Das ging zwei Wochen so. Dann löste sich die Kette von selber auf. „Soll ich dir eine neue machen?“ bot der Hahn an. „Nein, danke!“ sagte das Huhn. „Das ist lieb von dir. Aber wir lassen es jetzt doch so, wie es ist. Blaue Federn sind auch schön. Ich bin eben ein blaues Huhn.“
Die Geschichte vom Huhn, das auch orange Federn haben will.